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Schloss Dahme/Mark

Schloss Dahme/MarkDer Park von Schloss Dahme erhielt im 18. Jahrhundert seine barocke Gestalt. Anfang des 19. Jahrhunderts versah man einen Bereich in der Nordostecke des Parks als ‘Englische Partie‘ mit Schlängelwegen. Während des 20. Jahrhunderts wurden in die Anlage, wiederum in landschaftlichen Formen, zusätzliche Gehölze und Wege sowie Tiergehege eingefügt, ohne dass die barocke Grundstruktur aufgelöst oder überformt worden wäre. Das Schloss, das den Krieg überstanden hatte, verfiel ab den 1950er Jahren zur Ruine und wurde als solche erst in den 1990er Jahren gesichert und nutzbar gemacht.

Auf der Grundlage eines im Jahr 2006 von dem Büro erarbeiteten gartendenkmalpflegerischen Sanierungs- und Entwicklungskonzepts fanden ab 2007 erste Restaurierungsmaßnahmen wie Gehölzentnahmen und die denkmalgerechte Erneuerung von Toranlagen statt. Einer der Hauptwege entlang des Schlossgrabens wurde barrierefrei als Asphaltdecke mit eingewalzter Splitteinstreuung ausgebaut – der erfolgreiche Versuch Asphaltdecken im Erscheinungsbild von wassergebundener Wegedecke in denkmalgeschützten Außenanlagen einzusetzen.

Da die Schlossruine für Veranstaltungen genutzt wird, wurde im Jahr 2010 der Bereich vor dem Hauptportal denkmalgerecht erschlossen und an die Fahrstraße angebunden. Der zu gestaltende Vorplatz sollte in seiner Gestalt auf den ruinösen, fragmentarischen und malerischen Zustand des Schlosses Bezug nehmen. Die Grundmauern der abgetragenen historischen Einfriedungsmauer wurden freigelegt und wieder sichtbar gemacht. Zusammen mit Sitzbänken rahmen sie andeutungsweise den Vorplatz, von dem aus ein Holzsteg in die Ruine führt, die gleichfalls durch Holzstege erschlossen wird. Zu diesem Vorplatz führt eine Zufahrt aus Ziegelbändern mit offenen Rändern, die sich so mit der umgebenden Wiesenfläche verzahnt.

Auftraggeber: Stadt Dahme/ Mark
Ausführung: 2007 – 2010

 

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Kloster Stift zum Heiligengrabe

Kloster Stift zum HeiligengrabeDas Kloster Stift zum Heiligengrabe wurde wahrscheinlich 1278 als Zisterzienserinnenkloster gegründet und besteht seitdem kontinuierlich als christlich-geistliche Frauengemeinschaft. Seine heutige bauliche Gestalt erhielt das Denkmalensemble in verschiedenen Bauphasen vom 15. bis zum frühen 20. Jh. Die Außenräume des ummauerten Siftsgeländes mit ihren Gärten, Plätzen und Höfen entstand in mehreren Umbauphasen seit den 1840er Jahren bis um 1900. Der Friedhof und die derzeit größtenteils zugeschütteten Teiche außerhalb der Klostermauern stammen möglicherweise noch aus zisterziensischer Zeit.

Nach Rückübertragung des Stiftsgeländes an die Evangelische Kirche, Neugründung eines Konventes, Anerkennung als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und Sanierungsbeginn der Gebäude wurde 2000 auch die sukzessive Wiederherstellung der Außenanlagen eingeleitet.

Nach Erarbeitung eines gartendenkmalpflegerischen Gutachtens wurden im 1. Bauabschnitt der Hauptzugang zum Stiftsgelände mit dem Prospekt auf die Schaugiebel von Heiliggrabkapelle und Stiftskirche wieder geöffnet und der Äbtissinnengarten in vereinfachter Form wieder hergestellt. In zwei kleineren Maßnahmen wurde der Friedhofsweg erneuert und der Abteihof vorläufig vereinfacht wieder hergestellt.
2011 wurde der Damenplatz mit den Vorgärten vor den Damenhäusern restauriert und der Haupteingangsbereich zur Abtei wieder betont. Die erhaltenen Pflasterflächen wurden freigelegt und ergänzt. Dabei wurde das hist. Pflaster so ergänzt und die neuen Wege so integriert, dass ein Rollstuhl gerechter Rundweg über das gesamte innere Stiftsgelände führt.

Auftraggeber: Kloster Stift zum Heiligengrabe
Ausführung: seit 2001
www.klosterstift-heiligengrabe.de

 

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Jüdischer Friedhof Grosse Hamburger Strasse, Berlin

Jüdischer Friedhof Grosse Hamburger StrasseDer nach der Wiederbegründung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin im Jahre 1671 ursprünglich vor den Toren der Stadt angelegte Friedhof war 1827 vollständig belegt. Unter anderen wurde hier Moses Mendelsohn beigesetzt. Nach Schließung des Friedhofs wurde er, da er auf Grund ewigen Ruherechts nicht aufgehoben werden konnte, weiter gepflegt und von den Anwohnern des benachbarten Altenheims der Jüdischen Gemeinde als Erholungsort genutzt.
Während der NS-Zeit wurden in diesem Altenheim Menschen zusammen gezwungen, um sie in die KZs zu deportieren. Der Friedhof wurde geschändet, die meisten Grabsteine entfernt und in den letzten Kriegsjahren wurden in Splittergräben und Massengräbern zivile Kriegsopfer und SS-Angehörige beigesetzt. Während der DDR-Zeit als öffentliche Parkanlage genutzt, installierte man im Bereich des abgetragenen Altenheims eine Gedenkstätte für die Deportationsopfer (Skulptur W. Lammert). In den 1990er Jahren verkam die Anlage zum Drogenumschlagplatz, und es wurde beschlossen, den Friedhof und die Gedenkstätte wiederherzustellen.

Da die Grünfläche weiterhin als Friedhof anzusehen war, wurde sie entsprechend jüdischem Religionsgesetz eingefriedet und gestaltet. Im Bereich des früheren Altenheims wurden dessen Grundmauern freigelegt und wieder sichtbar gemacht. Die schattenhafte Raumstruktur wurde zum Zeichen für die Menschenleere der früheren Räume dieses Ortes und der Ort zusammen mit der Skulptur Lammerts ein Gedenkort.
2009 konnten die wenigen erhaltenen, künstlerisch und historisch bedeutenden Grabsteine auf dem Friedhof aufgestellt und seitdem museal präsentiert werden.

Auftraggeber: Jüdische Gemeinde zu Berlin
Ausführung: 2007 – 2009

 

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Stalag-Gedenkstätte und -Friedhof, Luckenwalde

Stalag-Gedenkstätte und -Friedhof, LuckenwaldeAuf dem Stalag-Friedhof wurden während der Jahre 1939-1945 Verstorbene des naheliegenden Kriegs- gefangenenlagers Stalag III A bestattet. Zeitweilig wurden in dem Lager bis zu 54.000 Soldaten verschiedener Nationen unter oft unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten.
Nach Kriegsende wurden Teile des Friedhofs gärtnerisch gestaltet.
Die so über Jahrzehnte entstandenen und gepflegten Teilbereiche des Stalag-Friedhofs sind historische Dokumente der Gedenkkultur der Nachkriegszeit. Teilweise wurden die dort vorhandenen Gräber von den Angehörigen gepflegt. Aus Respekt davor und aus denkmalpflegerischen Gründen wurden die verschiedenen Ländern zugeordneten Teilbereiche des Friedhofs erhalten und, wo notwendig, restauriert. Gleichzeitig wurden ein neuer zentraler Gedenkort und Informationsbereich seitlich unmittelbar hinter dem Eingang geschaffen.

Der Hauptzugangsweg weitet sich gleich hinter dem Eingang rechts zu einem seitlich angeordneten Informationsbereich mit zwei großen Informationstafeln und Sitzgelegenheiten für ältere Besucher auf. Eingangs- wie Informationsbereich sind durch ca. 1.80 hohe Hecken räumlich gefasst. Nachdem Besucher die Möglichkeit hatten, sich über die Geschichte des Stalag und des Friedhofs zu informieren, betreten sie den neuen, zentralen Gedenkort des Friedhofs. Platzartig aufgeweitet wird der Blick von hier aus durch Heckenscheiben und Baumreihen nach Osten auf die bestehenden Gräberfelder fokussiert. Zwischen den hohen Heckenscheiben liegt innerhalb der Waldfläche ein über wenige Trittplatten zu erreichendes Rondell, in dessen Mittelpunkt eine neu geschaffene Widmungstafel platziert ist, die zum Gedenken an die hier Bestatteten und zum Frieden mahnt. Linksseitig außerhalb des Rondells stehen vier ’Länderstelen’ aus Bronze (Bildgießerei Hermann Noack), auf denen die Namen der Nationen der Kriegsgefangenen und diesen zugeordnet die bisher bekannten Namen der ursprünglich auf dem Friedhof Bestatteten verzeichnet sind. Über das Rondell geht der Blick zwischen den Hecken und Baumreihen durch die Waldpartien des Friedhofs zum ehemals Jugoslawischen Friedhofsbereich und darüber hinaus zum Gedenkstein des ehemals Sowjetischen Felds. Andere Heckenscheiben orientieren zum Französischen und Italienischen Teil.

Auftraggeber: Stadt Luckenwalde
Ausführung: 2009

 

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Hof Wohnhaus Gervinusstraße Berlin-Charlottenburg

Hof Wohnhaus Gervinusstraße BerlinIn dem Gartenhof des um 1910 gebauten Jugendstilhauses sind wesentliche Elemente der ursprünglichen Gestaltung erhalten: das aus vier Kastanien bestehende Baumkarrée, die Pflanzbeete mit Teilen der originalen Einfassung aus Klinkerformsteinen sowie der mittige Brunnen mit seinen Skulpturen. Der Brunnen war jedoch nicht mehr funktionstüchtig, das Wasserbecken mit Erde verfüllt.

Bei der Instandsetzung des Hofes wurde der Brunnen – unter Erhaltung des originalen Klinkermauerwerks von Wasserbecken und Postament – in situ restauriert und mit einer neuen technischen Ausstattung versehen. Lediglich die Tierfiguren über den vier Wasserspeiern mussten ersetzt werden. Die Beete wurden, nach Ergänzung der vorhandenen Klinkereinfassung, mit Rhododendron, Hortensien und schattenverträglichen Stauden bepflanzt.

Auftraggeber: Privat
Ausführung: April – Juni 2009

 

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Schlosspark Oranienburg

Schlosspark OranienburgIm Zuge der Landesgartenschau (LAGA) Oranienburg 2009 wurde der Schlosspark Oranienburg umfassend saniert und wieder hergestellt. In ihm haben sich Strukturen sämtlicher Gestaltungsepochen seiner über 350jährigen Entwicklungsgeschichte erhalten.
Ein erster Garten, ab 1651 nach holländischen Vorbildern für die Kurfürstin Louise Henriette angelegt, wurde im 18. Jh. in mehreren Erweiterungs- und Umgestaltungsphasen nach barocken, französischen Vorbildern weiter entwickelt und nach einer langen Verfallsphase ab 1878 in landschaftlichen Formen umgestaltet. Dabei blieben die räumlichen Grundstrukturen, große Teile des Wegesystems, die Bosketts und zahlreiche Reste von Einzelanlagen erhalten.

Das Restaurierungskonzept für den Kernbereich des Schlossparks sah im Wesentlichen vor, den erhaltenen Bestand aus allen Gestaltungsphasen wieder sichtbar zu machen und so seine historischen Schichten herauszuarbeiten. Ergänzt wurden die Sicherung und Sanierung des Bestandes durch das Einbringen neuer Gestaltungselemente, die die Aussagen des Gartendenkmals akzentuieren und verstärken. Ziel war es, die Entwicklungsgeschichte des Schlosspark Oranienburg – ohne Rekonstruktion einer bestimmten Epoche – erfahrbar und damit das vernachlässigte Gartendenkmal zu allen Jahreszeiten wieder sinnlich erlebbar zu machen.

Hierzu wurde die den gesamten Park durchlaufende 750 m lange Mittelachse geöffnet. Deren gestalterischen Höhepunkt bildet der nach gartenarchäologischen Befunden wieder angelegte Teich im Zentrum des Parterres. Durch dessen Fontäne wird die barocke Hauptraumachse auch wieder auf dem Schlossvorplatz erlebbar. (Wasserbauliche Planung: Büro Prof. Obermeier.) Die Umgebung der bereits sanierten Orangerie wurde geklärt, der Barockbau zum Garten hin terrassenartig freigestellt. Das erhaltene Wegesystem wurde erneuert und durch die Wiederherstellung überlieferter Wege sowie die Anlage eines neuen Weges vervollständigt und erweitert. Der Gehölzwildwuchs wurde gelichtet, Altbäume freigestellt und der Baumbestand durch Nachpflanzungen und natürliche Verjüngung ergänzt. Die Strauchschicht wurde unter dem Aspekt und der jahreszeitlichen und der Kulissenwirkung neu gepflanzt. Die Rasen- und Wiesenflächen konnten durch Überarbeitung des Bestandes saniert werden.

Die Installationen während der LAGA waren nicht Teil der Restaurierungsmaßnahmen.

Auftraggeber: Stadt Oranienburg
Ausführung: 2007 – 2008

 

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Wasserturmplatz Berlin-Prenzlauer Berg

Wasserturmplatz Berlin-Prenzlauer BergDer Wasserturmplatz mit dem charakteristischen Geländekegel über den beiden Wassersreservoires – den sog. Tiefbehältern -, dem Wasserturm und den übrigen Klinkergebäuden geht auf die Errichtung wasserwerkstechnischer Anlagen in 1850er Jahre zurück. Die Hänge um die beiden überbauten Tiefbehälter wurden bereits in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts zum Schutz vor Erosion begrünt.
Nach Aufgabe der Nutzung als Wasserwerk wurde der Platz ab 1916 nach Plänen des Gartendirektors H. Brodersen zur öffentlichen Gartenanlage mit Baumreihen, Promenaden und Spielplätzen umgestaltet. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sowie anlässlich der Weltjugendspiele 1973 wurde die Platzanlage überformt.

Nach Erstellung eines gartendenkmalpflegerischen Gutachtens 2001 begann zwei Jahre später die Wiederherstellung des Platzes sowohl mit dem Ziel der Sanierung des Gartendenkmals als auch der Schaffung zeitgemäßer Nutzungsmöglichkeiten. Die Planung wurde in intensiver Zusammenarbeit mit den Anwohnern konkretisiert.

Im 1. Bauabschnitt 2003 wurde nach Sanierung der Tiefbehälter das darüber liegende Plateau mit Wegen und Baumreihen wieder hergestellt. Der umgebende Hanggürtel wurde frei gestellt und durch Rosenpflanzungen befestigt.
Im 2. Bauabschnitt 2006 wurden die beiden verschütteten südlichen Zugänge wieder gewonnen, der bestehende Spielplatz ergänzt, und es wurden weitere Spielbereiche in das historische Raumgefüge integriert. Anstelle des nicht mehr vorhandenen originalen Löwenbrunnens entstand einer neuer Brunnen mit Löwenplastiken von Stefan Horota.

Auftraggeber: Bezirksamt Prenzlauer Berg, Amt für Umwelt und Natur
Ausführung: 2003-2006

 

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Rheumaklinik Berlin-Buch

Rheumaklinik Berlin-BuchIn Berlin-Buch wurden ab 1900 bis in die 1920er Jahre insgesamt fünf große Krankenhaus- und Pflegeheimanlagen nach Plänen des Stadtbaurates Ludwig Hoffmann geschaffen. Als erstes wurde der heutige ’Örtliche Bereich II’ als ’III. Städtische Irrenanstalt’ für 1.500 Patienten errichtet. Die Pavillonanlage mit ursprünglich ummauertem Kernbereich wird durch die Längsmittelachse in zwei spiegelbildliche Hälften geteilt, mit jeweils fünf quer gelagerten über 100 m langen Krankenhausbauten. Diese werden ergänzt um weitere Funktionsbauten und Wohnhäuser innerhalb und außerhalb des ummauerten Bereichs. Die Gebäude sind eingebettet in eine Gartenanlage, deren regelmäßige axiale Gestaltung zwei Aspekte vereint. Durch die zentrale Längsache und die weiträumige Querachse, Alleen entlang sämtlicher Wege und die darin eingelagerten Krankengärten für jedes Krankengebäude entstehen ’Zimmer im Grünen’, die die Innenräume in den Außenraum weiter führen, und zugleich werden so die Baumassen zu einer Einheit zusammen gefasst und räumlich definiert.

Aufgrund der bis heute durchgehenden Nutzung als medizinische Einrichtung sind Gebäude und Gartenanlagen in ihren Strukturen weitgehend erhalten. Seit Abbau des zentralen Klinikbetriebes in den 1990er Jahren und Übertragung der Gebäude an unterschiedliche Träger werden Gebäude und Gartenanlagen sukzessive saniert und restauriert.

Nach Erarbeitung zweier gartendenkmalpflegerischer Gutachten für die Örtlichen Bereiche (ÖB) I und II in den 1990er Jahren wurden im ÖB II von 2004-2006 die Außenanlagen der beiden Häuser der ’Rheumaklinik Buch’, Haus 201 und 203, wieder hergestellt. Bestandsalleen und -baumreihen wurden ergänzt, Hecken und Beete nachgepflanzt, Wege erneuert und z. T. derzeitigen Nutzungen angepasst. Heutige Anforderungen an die funktionsfähige Erschließung eines Krankenhauses konnten denkmalverträglich integriert werden.

Darüber hinaus hat unser Büro 2007 ein denkmalverträgliches Stellplatzkonzept für den gesamten ÖB II sowie eine Expertise für den ÖB II zu möglichen Grundstückszuschnitten unter Wahrung von Denkmalwert u. Ensemblecharakter der Gesamtanlage erstellt.

Auftraggeber: Immanuel-Krankenhaus Klinik- und Heimbetriebsgesellschaft mbH Liegenschaftsfonds Berlin                     (Stellplatzkonzept ÖB II, Grundstücksexpertise ÖB I)
Ausführung: 2004-2006
www.berlin-buch-gesundheitsregion.de

 

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Olympiapark Berlin-Charlottenburg – Sanierung Teilbereiche

Olympiapark Berlin-CharlottenburgDer in mehreren Entwicklungsphasen entstandene Olympiapark Berlin erhielt seine endgültige Ausdehnung und seine bis heute prägende Gestalt bei der Schaffung des Reichssportfeldes anlässlich der Olympischen Spiele 1936.

Die streng axial gegliederte Gesamtanlage ist sowohl auf die optimale Funktion für die Ansprüche des damaligen Sportbetriebs ausgerichtet als auch auf Repräsentation bei den Massenveranstaltungen des Naziregimes. Die gartenarchitektonische Gestaltung Wiepking-Jürgensmanns betont einerseits die Axialität der Anlage durch begleitende Hecken- und Beetpflanzungen und lockert sie gleichzeitig durch unregelmäßige, z. T. hainartige Pflanzung von Baumgruppen auf.

Die Sportanlagen und Rasenplätze auf der Nordseite des Olympiastadions sind rasterförmig angeordnet. Am Ausgangspunkt der beiden dominanten Ost-Westachsen sind zwei zusammenhängende Gebäudegruppen mit repräsentativen Hofanlagen errichtet. Der hufeisenförmige Gebäudekomplex des ’Deutsche Sportforums’ umschließt den Jahnplatz an drei Seiten wie einen Ehrenhof. Das südwestlich angrenzende ’Friesenhaus’ umschließt vierseitig den ’Friesenhof’.

1997 erstellte das Büro ein gartendenkmalpflegerisches Gutachten für das Gesamtgelände mit einer flächendeckenden Leit- und Maßnahmeplanung. Im Jahr 2000 haben wir ein Funktionsprogramm für die Trainingsplätze von Hertha BSC erarbeitet, dass weitestgehend umgesetzt wurde. Anlässlich der Fußball-WM 2006 wurde im Frühjahr 2004 wurde der bestehende Zuweg zum Olympiabad verlegt.

Auf der Grundlage der vorliegenden Leitplanung wurde der 2004-2005 Jahnplatz saniert. Hierbei wurde eine nachträgliche Trennmauer zum Platz abgetragen, der umlaufende breite Plattenweg in dem charakteristischen Rastermuster wieder hergestellt und die Rasenfläche erneuert. Fehlende Kiefern des originalen Bestandes wurden ersetzt. Die Wiederherstellung des Schwimmbeckens in seiner originalen Form und mit der Wasserkaskade war aus technischen Gründen leider nicht möglich.

Derzeit ist die Wiederherstellung des Friesenhofes als Gartenhof geplant. Hierfür hat das Büro 2009 die Vorplanung vorgelegt.

Auftraggeber: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,
                    Hertha BSC (Funktionsprogramm Trainingsplätze)
Ausführung: seit 2004
www.olympia-park-berlin.de

 

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Waldfriedhof Luckenwalde mit ’Ehrenfeld Mohrungen’

Waldfriedhof LuckenwaldeDer expressionistische 1921 von Richard Neutra entworfene Waldfriedhof ist in der Form eines stilisierten altägyptischen Skarabäus angelegt. Entlang einer Mittelachse werden zwei symmetrische, spiegelbildliche Hälften bezeichnet, die im Grundriss der Gestalt eines Skarabäus folgen. Der halbrunde Platz vor der Kapelle bildet den Kopf, das anschließende massive Waldstück den Rücken, die folgende halbrunde Terrassenanlage den Unterkörper und vier zickzackförmige Seitenlichtungen die Beine. Die Umrisse dieser Gestalt werden durch Hecken nachgezogen und zu räumlicher Wirkung gebracht. Der Skarabäus (Pillendreher) gilt als altägyptisches Symbol der Wiedergeburt und wurde im Expressionismus wieder entdeckt. Die Gräberfelder wurden sowohl in diesen zentralen Bereich als auch in der verbliebenen Kiefernschonung angelegt. Von den von Neutra für den Friedhof geplanten Bauten wurden nur die Torbauten am Haupteingang – zwei Wohnhäuser für Angestellte mit dazwischen liegendem Tor – nach seinem Entwurf errichtet.
Auf der Grundlage eines 1992 erstellten gartendenkmalpflegerischen Gutachtens sowie eines 1994 erarbeiteten Sanierungskonzeptes wurde der Waldfriedhof 1994-2005 sukzessive restauriert, wobei die Wiederherstellung der Terrassenanlage noch aussteht.

Unweit des Kapellenvorplatzes befindet sich ein Feld mit Gräbern von zivilen Flüchtlingen aus dem früheren schlesischen Kreis Mohrungen, die 1945 in Luckenwalde in Folge der Kämpfe, durch Hunger, Kälte und Krankheiten umkamen. Das nur unzureichend markierte Gräberfeld sollte umgestaltet werden, um für die 585 Kriegsopfer einen gebührenden Gedenkort zu schaffen.
Der Entwurf für die Neuanlage grenzt das Ehrenfeld zum Weg hin deutlich ab. Zwischen den Scheiben einer massiven Betonmauer bewegen sich die Besucher über einen Holzsteg, die sog. ‘Brücke‘, vom profanen Ort des Hauptwegs in den Würdeort der Gedenkstätte. Die in mehrere Einzelabschnitte aufgelöste Betonmauer bezeichnet dabei die Grenze zwischen diesen so verschiedenen Orten. Die Fläche der Gedenkstätte, in der Einzelgräber nicht mehr lokalisierbar waren, blieb weitgehend von baulichen Eingriffen unberührt. Seitlich durch Abpflanzungen gefasst, wird der Eindruck einer ruhigen Waldfläche mit einigen vorhandenen malerischen großen Kiefern und Rhododendron nicht gestört. Von dem Holzsteg aus führt ein frei verlegter Weg aus Kalksteinplatten, vorbei an einer liegenden bronzenen Widmungstafel, hinab zu einem in der Südostecke angeordneten Rondell. Hier stehen sechs Stelenpaare aus Granit mit jeweils einer eingespannten Bronzetafel (Kunstguss Lauchhammer), auf denen die Namen der hier Beigesetzten, so weit sie bekannt waren, verzeichnet sind.

Auftraggeber: Stadt Luckenwalde
Ausführung: 2003 – 2004

 

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Schlossgarten Charlottenburg – Restaurierung Parterre

Schlossgarten CharlottburgDas Schloss Charlottenburg wurde mit ausgedehntem Garten in seiner Erstfassung von Kurfürst Friedrich III., dem späteren König Friedrich I. von Preußen, in den Jahren 1696-99 als Barockanlage in französischem Stil errichtet. Schloss und Garten wurden seitdem mehrfach erweitert, der Garten landschaftlich überformt. Nach erheblichen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurden Schloss und Garten wieder aufgebaut und rekonstruiert. Das vormals landschaftlich überformte Parterre wurde dabei als Broderieparterre wieder hergestellt.

Im Frühjahr 2001 wurde das Parterre des Schlossgartens Charlottenburg nach einem barocken Vorlagen folgenden Entwurf der Gartendirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg restauriert. Unser Büro hat hierzu die Ausführungsplanung und die Ausschreibung erarbeitet.

Auftraggeber: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg
Ausführung: März – Mai 2001
www.spsg.de

 

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Erweiterung Jüdischer Friedhof Scholzplatz, Berlin

Jüdischer Friedhof ScholzplatzNach 1945 machten zunehmende Restriktionen und auch Verhaftungen von Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde im Ostteil der Stadt es notwendig, für die Westberliner Juden einen Friedhof in der Britischen Zone der Stadt anzulegen. 1953, im Jahr der Trennung in eine Ost- und eine Westgemeinde, wurde ein ca. 1,5 ha großes Waldstück im Grunewald, in der Nähe einer Hauptausfallstrasse erworben. Nach dem Entwurf des Architekten Curt Leschnitzer errichtete man eine schlichte Trauerhalle und diverse Funktionsbauten. In dem ebenfalls von Curt Leschnitzer zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Bernhard Kynast geschaffenen Entwurf für das unregelmäßig geschnittene Friedhofsgelände wird dieses durch eine von dem Vorplatz ausgehende Hauptallee gegliedert.

Seit dem Beginn der 1980er Jahre und insbesondere in Folge des Anwachsens der Gemeinde auf ca. 11.000 Mitglieder durch Zuzug aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion, wurde deutlich, dass der Friedhof erneut erweitert werden musste. Im Jahr 1999 gelang es, eine 1 ha große Erweiterungsfläche zu erwerben. Die Kiefernschonung auf dieser Fläche wurde gefällt. Einige ältere Bäume blieben stehen und wurden in die Gestaltung des neuen Friedhofsteils integriert.

Die Planung für die Erweiterung hatte den Konflikt zu lösen und Gestaltungsformen zu finden, die einerseits getreu dem Religionsgesetz sind und einen Brückenschlag zu den historischen Friedhöfen der Jüdischen Gemeinde versinnbildlichen und andererseits dem Wunsch der Umweltbehörden entsprechen, den Friedhof als Waldfriedhof anzulegen. Die Behörden forderten einen fließenden Übergang zu den umgebenden Waldflächen des Grunewalds. Auf dem neuen Friedhofsteil wurden daher so viele Bäume wie möglich erhalten, neue Bäume gepflanzt sowie naturnahe Gehölzsäume angelegt. Gleichzeitig wird die Erweiterungsfläche durch ein traditionelles Wegekreuz mit betontem Mittelrondell erschlossen.

Auftraggeber: Jüdische Gemeinde zu Berlin
Ausführung: 2000 – 2001

 

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Park Schloss Wiepersdorf – Restaurierung Parterre

Park Schloss WiepersdorfSchloss Wiepersdorf, seit 1780 im Besitz der Familie von Arnim, war viele Jahre Wohnsitz des Dichters Achim von Arnim und zeitweilig auch seiner Frau Bettina von Arnim, geb. Brentano. Ihre heutige Gestalt erhielt die Anlage jedoch seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts von einem Enkel des Dichterpaares, dem Maler Achim von Arnim-Bärwalde. Haus und Garten wurden neobarock überformt. Das abgesenkte Parterre wurde mit seitlichen Treppenanlagen, erhöhter Balustradeneinfassung und zahlreichen Statuen aufwendig ausgestattet und durch den Bau der südlich gelegenen halbrunden Orangerie komplettiert. Nach der Enteignung wurde das Schloss auf Initiative von Bettina Encke, geb. von Arnim, zur Erholungsstätte für Künstler umgenutzt. Im Sommer 2006 konnte das ’Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf’ nach anderthalbjähriger Schließung als Stipendiatenhaus wieder eröffnet werden.

Das Parterre mit seiner nahezu vollständig erhaltenen Ausstattung an Statuen und Parkarchitekturen wurde im Herbst und Winter 1997/98 auf der Grundlage der Ergebnisse des zuvor erstellten gartendenkmalpflegerischen Gutachtens restauriert.

Auftraggeber: Stiftung Kulturfonds
Ausführung: Okt. 1997 – Feb. 1998
www.schloss-wiepersdorf.de